Bridge Plagiat

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Bridge-Plagiat

Schon lange nehm´ ich mir mit Lust
Die dreizehn Karten vor die Brust,
Mit Partner oder Partnerin
Geb´ich dem Kartenspiel mich hin.

Doch laß´ ich nicht den Sport allein
Mir dabei angelegen sein.
Gern greif ich auch rasch zur Feder
Und „dichte“ Bridge, das kann nicht jeder.

Doch hab ich meinen Vers zitiert,
Da sagt manch einer ungeniert:
„Bravo, wie schön, doch dieses hier
Ist doch gewiss nicht ganz von Dir?“

Ich habe es schon oft gehört,
Doch niemals hat es mich empört,
Denn ein Geheimnis ist es nicht:
Was man geborgt hat, kommt ans Licht.
Oh wäre mancher Geistesblitz
Doch hundertfach mein eigner Witz!

So nimmt man Karo, Pik und Herz
Nebst Treff und rührt sie um zum Scherz,
Man pflückt die Damen und die Asse,
Reizt „Ohne“ oder passe, passe.

Man guckt den Gegnern auf die Finger
Und glaubt man sähe krumme Dinger.
Man blickt auf flinke freie Hände,
Schaut in das Antlitz, ahnt die Wende,
Wie sie zum Dummy wahllos huschen.
Was gibt es da schon zu vertuschen!

Doch ohne Form ist das Gebräu
Nicht zu genießen und nicht neu.
Um doch vollendeter zu sein
Gehört dazu ein guter Reim.
Flink aus des Gehirnes Sinnen
Können solche munter rinnen.

Nimmt man Goethe, Busch und Heine
Findet man sehr bald die Keime.
Rilke, Hesse, Eugen Roth
Stehen auch im Angebot.
Ganz besonders gute Triller
Finden sich bei Friedrich Schiller:
„Soll der Sprung den Meister loben,
Doch der Faller kommt von oben.“

Guttenberg und Stephanie,
Gönnt Euch eine Bridgepartie


Ilse-Marie Leaver
Badenweiler, März 2011